Bodysuits

Der Bodysuits ist der vollkommenste Ausdruck von Irezumi. Alles hat einen Zusammenhang. Für Tätowierer kann der Bodysuits eine einzelne Vision repräsentieren und er ist eine absolute künstlerische Herausforderung mit einer thematischen Arbeit, kreiert im realen Leben. Für Kunden repräsentiert er Stunden, Tage und Jahre von Schmerzen, Entwicklung und ja, Geld.

Wie auch die Irezumi selbst haben Bodysuits sich nicht über Nacht entwickelt. Es gibt die Theorie, dass dekorative Arbeiten ursprünglich dazu gedacht waren, Bestrafungstattoos zu überdecken. Mit der Zeit entwickelten Irezumi sich. Es wäre falsch, jedem, der tätowiert ist, vor zu werfen, dass er seine Vergangenheit verbergen will. Am berühmtesten von allen wären wohl die Feuerbekämpfer, die komplett tätowierte Bodysuits hatten. Im 19. Jahrhundert war es oft typisch, dass Menschen, die physische Arbeit verrichten, Tattoos als symbolischen Schutz für ihren Körper trugen. Es gibt nicht den einen Typ Bodysuits, sondern verschiedene Styles zwischen denen die Kunden wählen können. Auf diese Art sind Bodysuits nichts anderes als Kleidungsstücke die auf jemanden und seine Bedürfnisse zugeschnitten sind, Der Unterschied ist nur, dass Kleidungsstücke nicht dauerhaft sind. Traditionell waren es Männer, die Bodysuits bekamen und Frauen bekamen eher große Rücken Tattoos, während der Rest ihrer Haut frei von Tattoos blieb. Heutzutage ist das nicht mehr so festgelegt. Sowohl Männer als auch Frauen bekommen unabhängig vom Geschlecht die Tattoos, die sie möchten. Um einen Bodysuits zu vollenden dauert es Jahre, einige vielleicht nur drei andere Jahrzehnte oder ein ganzes Leben. Es ist nicht unüblich, dass ein Kunde bist zu 30.000$ oder mehr dafür bezahlt.

Arten von Bodysuits

Soushinbori

Der ganze Bodysuit

Der ganze Bodysuit

Er geht von den Handgelenken bis zum Genick und dann runter zu den Knöcheln. Alles über dem Nacken, die Hände und die Füße bleiben frei. Obwohl es ein ganzer Bodysuit ist, werden die Genitalien nicht immer mit tätowiert, weil die Haut dort sehr dünn ist.

Kame no Kou

Der Schildkrötenpanzer

Der Schildkrötenpanzer

Wie der Name schon sagt bedeckt dieses den ganzen Rücken und Oberschenkel, wie der Panzer einer Schildkröte.

Hikae

Schultern und Arme

Schultern und Arme

Er verdeckt nur die Schultern und Arme und macht es somit leicht möglich, die Tattoos mit einem V-Shirt zu verstecken. Bei der einen Art wird die Brust inklusive Nippel mit tätowiert, bei der anderen nicht.

Munewari

Die gespaltene Brust

Die Gespaltene Brust

Mune bedeutet Brust und Wari bedeutet gespalten. In diesem Stil sind Arme, Brust und Rücken tätowiert. In der Mitte der Brust verläuft eine Linie, die untätowiert bleibt. Dieser Linie sagt man nach, dass sie von den traditionellen Arbeiter-Uniformen inspiriert wurde. Oft wird der freie Bereich mit Kanji ausgefüllt wie einem Motto.

Nagasode

Lange Ärmel

Lange Ärmel

Der Begriff bedeutet lange Ärmel und wird auch als Referenz für T-Shirts benutzt. Hier wird der ganze Arm und das Ende des Handgelenks tätowiert. Es gibt zwei Längen: Kubo und Tobu. Kubu endet vor dem Handgelenk, während Tobu über das Handgelenk hinübergeht und direkt vor der Hand aufhört.

Shichibusode

Der 7/10 Bodysuits

Der 7/10 Bodysuits

Dies bezeichnet Suits, die direkt unter dem Ellbogen aufhören, als ob sie hochgekrempelt werden. Diese Begrifflichkeit wird auch bei Kleidung verwendet.

Gobusode

Der 5/10 Bodysuits

Der 5/10 Bodysuits

Diese enden direkt über dem Ellbogen.

Senaka

Der Rücken

Der Rücken

Für Irezumi ist das der größte und idealste Bereich auf dem Körper zum Tätowieren. Wie bereits erwähnt, kann das Rückenstück die Pobacken enthalten oder auch nicht.

Tattoogrenzen

Beim Irezumi nennt man die Grenzen mikiri. Da japanische Tattoos keine isolierten einzelnen Designs sind, sondern große Teile mit Hintergründen die den großteil des Körpers bedecken. Die Enden de Enden sind dabei sehr wichtig für die Designs. Irezumi müssen mikiri haben und spielen eine große Rolle bei der Konzeption des Tattoos. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Grenzen zu tätowieren. Einige von ihnen sind nach Naturmotiven benannt.

Botan-Giri

Es verläuft wellenförmig und schafft die Grenzen durch eine Serie von Formen, die runde Pflanzenteile ergeben. Inspiriert von Blumen ist diese Form meist in Wellen oder Wolken dargestellt.

Bukkiri

Diese scharf gestochene Form hat gerade Kanten und sieht aus, als wäre sie mit einem Katana geschnitten worden.

Jari Mikiri

Bei dieser Methode verblassen die Grenzen in einer Serie von kleinen Punkten.

Akebono Mikiri

Diese Variante verliert zum Rand hin an Intensität von Farbe, so wie beim Untergang der Sonne.

Matsuba Mikiri

Inspiriert von Pinienzapfen nutzt diese Methode gerade Linien um eine Grenze zu entwerfen. Sie wird in modernen Irezumi selten gesehen.

Bodysuits Layouts

Tattooliebhaber außerhalb von Japan sagen, dass ein ganzer Bodysuit Regeln befolgen sollte: Wasser sollte an den Beinen sein, der Körper sollte in irdische oder heldenhafte Designs gehüllt sein, während die Arme und der obere Körper reserviert bleiben sollten für Wolkenmotive. Aus japanischer Kunstsicht ist dies die klassische Erde, Mensch, und Himmel Zusammenstellung. Es ist aber nicht das einzige Layout. Der komplette Bodysuit kann auch Wasserthematisiert sein, mit einem Drachen in Wellen oder Kintaro die mit einem gigantischen Karpfen kämpfen. Es ist auch möglich einen ganzen Bodysuit nur mit Himmelsmotiven und dem Drachen in den Wolken zu designen. Wichtig ist, dass das Layout Sinn ergibt. Sowohl thematisch als auch auf die Realität bezogen.

 

Shudai

Das Hauptthema oder zentrale Motiv. Meist ist dies ein Gott, ein Tier, mystisch oder real, ein Held, oder ein Element der Natur, wie zum Beispiel eine Blume.

Keshoubori

Sie werden Dekoration genannt. Dies sind die Motive, die das Hauptdesign unterstützen. Meist enthalten sie Kirschblüten, Pfingstrosen, oder Ahornblätter.

Gakubori

Das Wort gaku steht für Bild. Dieses Design wird genutzt, um den Hintergrund mit Elementen wie Wolken, Wellen, Wind und Feuer zu schmücken. Es kann wie ein Rahmen angesehen werden, der das Hauptmotiv umgibt und Kulisse herstellt.

Nukibori

Nukibori sind die Gegenden, die untätowiert bleiben. Begabte Tätowierer wissen, dass diese Teile genauso wichtig sind wie die tätowierten Teile. Sie können als Kontrast oder als Schatten dienen. Wie viel davon ein Tätowierer nutzt ist seiner Kreativität überlassen. Sie können überall in einem Tattoo verwendet werden.

Horimei

Dies ist der Name des Künstlers. Wie auch bei japanischen Holzschnitten ist es beim japanischen tätowieren typisch, meist, aber nicht immer, ihren Namen auf einem Teil des Rückenstückes einzuarbeiten. Dies geschieht im Normalfall zum Schluss, wenn das Tattoo beendet ist.

Nijubori – Zwei Ebenen Tattoos

Dies sind Tätowierungen auf zwei Ebenen. Wie zum Beispiel bei den Helden der Suikoden ist das zentrale Thema tätowiert. Aber es gibt eine Metaebene mit einem Bild, ein Tattoo im Tattoo.

Kakushibori

Diese Designs sind meistens lustig oder sexy, sie erscheinen merkwürdig in einem ernsthaften Bodysuits. Sie sind nicht leicht zu finden und eigentlich nur kleine Gags. Oft werden sie in der Achsel oder auf der Innenseite der Oberschenkel tätowiert. Diese Stellen sind allerdings besonders Schmerzhaft.

Tattoo Schattierungen

Schattierungen werden Bokashi genannt. Schattierung oder Grundierung mögen im Hintergrund geschehen, aber sind einer der wichtigsten Bestandteile des Charakters eines Irezumi. Es hilft, dem Design einen einzigartigen Look zu geben.

Akebono Bokashi 

Hier gibt es keine klare Linie. Verschiedene Schatten fließen in einander. Im japanischen wird diese Technik auch oft für Lackierungen genutzt. 

Usuzumi Bokashi

Wörtlich “verdünnende Tintenschattierung”, wobei der Term Usuzumi auch als Referenz für die Farbe grau genutzt wird. Hier wird Stück für Stück mit Farbe gespart. Eine Methode, bei der die Farbe immer mehr verblasst. Eine der Methoden für diese Schattierung beinhaltet das Tauchen der Nadeln in Wasser.  

Tsubushi 

Hier geht es um die gleichmäßige Verteilung der Farben. Der Term beta-tsubushi bezieht sich auf dicke und starke Färbungen. 

Weitere Themen