Helden und Dämonen

Einleitung?

Kannon - Der Gott der Barmherzigkeit

Ursprünglich aus Indien, ist Kannon bei den buddhistischen Gottheiten barmherzig. In Japan geht man davon aus, dass Kannon alles sehen und hören kann, vor allem alle Schmerzen. Wenn du Probleme hast, weiß Kannon das. Ursprünglich wurde er als männlich dargestellt, kann aber mittlerweile in Japan auch weiblich dargestellt sein oder zumindest erscheinen. In Irezumi wird meist die weibliche Form dargestellt. Sie gilt als nicht geschlechtsgebunden und ist in der Lage ihre Gestalt zu wandeln. Manchmal sieht sie aus wie eine liebende Mutter, auf anderen Bildern wiederum hat sie tausende Arme, um so vielen Menschen wie möglich zu helfen. 

Auch wenn sie in der Legende um die 1000 Arme hat, werden natürlich nicht alle dargestellt. Die gezeigte Anzahl ist 42; 2 davon sind in der Mitte zusammengefaltet zum Beten. Kombiniert mit der Lotosblüte zum Beispiel repräsentiert sie Erleuchtung. Die Anzahl der 40 Arme hat eine wichtige Bedeutung, denn sie repräsentiert die 25 Welten im Buddhismus. Da Kannon mehr als 30 Erscheinungsformen hat sind nicht alle von ihnen typische Irezumi Motive. Ein berühmtes Symbol zeigt Kannon auf einem Karpfen reitend. Dies zeigt, wie schwierig es ist, die Erleuchtung zu erlangen. 

Dainichi - der Sonnenbuddha

Ist die zentrale Figur des Esoterischem Buddhismus. Er ist omnipräsent und kann in allem gefunden werden. So ist es keine Überraschung, dass dieser Buddha auch im Irezumi auftaucht. In Irezumi sitzt er oft auf eine Lotusblüte mit einem leuchtenden Feuerring im Hintergrund. Esoterischer Buddhismus nutzt Rituale und mystische Praktiken. Außerdem gibt es eine Bedeutung für jede Handgeste, genannt mudra. Es ist kein Zufall, dass der esoterische Buddhismus in Japan als lehrreich bekannt ist. Es geht um die Lehre der sechs Elemente, bezogen auf die fünf Elemente Erde, Wind, Feuer, Wasser, und den sechsten: den Geist. Nach alter Tradition von tausenden von Jahren wird er in einer Robe dargestellt, trägt Juwelen und eine Krone. Ebenso wie Amida hat er drei Kinnrollen. 

Amida - Der Buddha des Lichts

Amida ist bekannt als der Buddha des Lichtes und wird öfter in Kunst, Tattoos und Skulpturen verwendet, als der Gründer Siddhartha selbst. Er ist wegen seiner Barmherzigkeit ein sehr beliebtes Irezumi Motiv, da er denen vergibt, die Fehler gemacht haben und verspricht keinen zu verbannen, der Gläubig ist. Amida wird in einem Tattoo oftmals Oberkörperfrei und mit drei Nackenrollen abgebildet. Die Gottheit sitzt auf einer Lotusblume und heißt alle willkommen, die das reine Land betreten wollen. Im 12. Jahrhundert war der Buddhismus für die höheren Klassen vorgesehen und man schrieb Texte und Rituale nur in Chinesisch auf. Trotzdem half ein Mönch namens Honen dabei, den Buddhismus zu den Massen zu bringen, weil er daran glaubte, dass alle an dem Glauben teilhaben sollten.

Der Mönch Daruma

Diesem Mönch wird nachgesagt, das gegründet zu haben, was wir heute als den Zen-Buddhismus nennen. Er ist beliebt in Japan und taucht dort unteranderem als Spielfigur auf. Es gibt ein traditionelles Spiel mit einem kleinen Hammer, mit dem man verschiedene Steine zerschlagen muss. Da es nur wenige Fakten über Daruma gibt, entstanden mit der Zeit einige Legenden, die sich um die Geschichte des Mönches drehen. Beispielsweise sagt man ihm nach, dass er die Mönche in China’s Shaolin Tempel für Kampfkunst begeistert habe. Eine weitere Legende besagt, dass er seine Augenlider abschnitt, nachdem er bei der Meditation eingeschlafen war, was auch seine großen aufgerissenen Augen erklären würde. Während einer neun Jahre langen Meditation sollen seine Arme und Beine so schwach geworden sein, dass sie abfielen. Deshalb besitzen japanische Daruma-Puppen auch keine Arme und Beine. Das malen der Augen des Darumas steht dafür, dass er zum Leben gebracht wird. Traditionell malt man ein Auge, wenn man eine Aufgabe angefangen hat und das zweite Auge, wenn sie beendet wurde. Ein Daruma Tattoo mit einem leeren Auge kann also bedeuten, dass der Tätowierte noch ein unerreichtes Ziel vor sich hat, während Tattoos mit beiden Augen für die Fertigstellung stehen.

Fudo Myoo - unumstößliche Weisheit

Von den buddhistischen Gottheiten ist er der am härtesten Aussehender. Er ist ein beliebtes Macho Tattoo. Er ist stark und wird auf einem Thron aus Stein dargestellt. Er ist ein Feuer Wächter. In seiner rechten Hand hält er ein Schwert das Wissen und Kraft repräsentiert. In seiner linken Hand trägt er eine Schlinge um das böse zu fangen. Ein Hintergrund aus Flammen repräsentiert die Reinigung durchs Feuer. Esoterische Buddhisten halten Zeremonien mit dem Namen goma ab. Es geht darum, schlechte Energien zu zerstören. An diesen Feuerzeremonien ist der Gott beteiligt.

Fujin und Raijin

Fujin bedeutet wörtlich Gott des Windes, während Raijin Gott des Donners bedeutet. Die Gottheiten werden meistens zusammen tättowiert. Wenn man also Fujin auf der linken Schulter tätowiert hat, macht es Sinn Raijin auf die rechte zu tätowieren. Die Beiden bilden ein ah-un Paar, in welchem Raijin einen offenen “ah” Mund zum Vertreiben von bösen Geistern hat und Fujin einen geschlossenen “un” Mund hat, um die guten Geister bei sich zu behalten. Raijin ist rot und umgeben von Donner und Wolken. Fujin ist grün und trägt eine Tasche mit Wind bei sich. 

Der Nio Beschützer

Buddhistische Tempel sind im Eingang geschmückt mit buddhistischen Beschützern, Nio. Wie auch die Schutzhüllen sind die Ballance-Partner für ah-un-Paare. Der Beschützer Agyo steht auf der rechten Seite des Tempels. Mit seiner erhobenen Hand und seinem geöffneten Mund hält er das Böse fern vom Tempel. Auf der rechten Seite des Tores ist Ungyo, dessen Mund geschlossen ist. Er hält und beschützt das Gute im Tempel. In Irezumi muss die Position der Nio im Tattoo zu der Position im Tempel passen.

Tennyo- Himmlische Wesen

Die himmlischen Wesen werden meistens in Wolken dargestellt, umgeben von Kirschblüten oder Pfingstrosen. Sie werden in fünffarbigen Roben dargestellt: blau grün, gelb, rot, weiß, und schwarz. Einige von ihnen haben etwas Phoenixähnliches und musikalische Fähigkeiten. Durch die Ähnlichkeiten zum Phönix können sie ebenso mit Drachen gepaart werden. In ihren Händen halten sie zum Beispiel eine Lotosblüte, das Symbol für buddhistische Erleuchtung, eine Trommel, einen Trommelstab oder eine Laute.

Benzaiten - die Flussgöttin

Die indische Flussgöttin Benzaiten wird in beiden Religionen verehrt: Buddhismus und Shintoismus. Nur wenige Gottheiten sind so berühmt wie Benzaiten, die mit dem Wasser und der Kunst verbunden ist. Die Göttin kann verschiedene Formen zeigen wie zum Beispiel achtarmig, doch die häufigste Erscheinungsform in Tattoos ist zweiarmig. In Irezumi wird sie oft umgeben von Wellen gezeigt. Sie spielt mit Biwa, einer japanischen Laute und sie kann mit Drachen oder auch Schlangen kombiniert werden. ihr fließendes Gewand spiegelt den geschwungenen Körper des Drachen und die Wellen des Wassers wider. Sie ist außerdem eine der sieben Gottheiten des Glücks.

Bishamonten - Der Beschützer

Er ist ein Gott des Krieges und er schützt vor Eindringlingen. Er gilt als Beschützer des Buddhismus und kommt eigentlich aus der indischen Kultur. Er hält einen kleinen Schatz in seiner linken Hand und einen drei Zack in der anderen. Er ist ebenfalls einer der sieben Götter des Glücks und kann Gesundheit und eine gute Zukunft sichern. Außerdem kann er falsche Taten bestrafen und Menschen vor Krankheit bewahren.

Daikokuten - Der Gott des Eigentums

Ihm wird nachgesagt eine Inkarnation des Hindu Gottes Shiva zu sein. In Japan aber wird er mit Okuninushi, einem Shinto-Gott verbunden. Um 1500 wurden sowohl im Shintoismus als auch im Buddhismus Bilder von ihm gefunden. Sie zeigten einen lächelnden Gott. Er ist ebenso einer der sieben Götter des Glücks. Er trägt einen Sack mit Schätzen über seine linke Schulter. Außerdem trägt er einen hölzernen Hammer in seiner rechten Hand. In Tattoos ist oft sein lächelndes Gesicht zu sehen.

Ebisu - Schutz der Fremden

Bekannt als der Gott des Fischens und der Arbeit wird Ebisu meistens in diesem Kontext und mit passenden Gegenständen wie einer Angel dargestellt. Er hat große Ohrläppchen, die in Japan ein Zeichen von Gesundheit sind. Er wird immer lächelnd oder lachend dargestellt. Er ist ebenfalls ein Gott des Glücks und er ist der einzige Glücksgott, nach dem eine Biersorte und eine Jeansmarke benannt wurden.

Hotei - Der lachende Buddha

Weil der wahrscheinlich wunderst du dich über das Glücks trägt er sehr lockere Kleidung die seinen Bauchnabel frei lässt. Im Westen wird er auf der lachende oder der fette Buddha genannt. Er ist ein buddhistischer Mönch aus China. Manchmal trägt eine Tasche, von der man sagt dass sie alles enthält was man zum glücklich werden und essen braucht. Man sagt er sei der glücklichste der Glücksgötter. 

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